Eine der großen Herausforderungen beim Schreiben einer Masterarbeit ist die Frage nach der richtigen Anzahl von Quellen. Viele Studierende sind unsicher, ob sie zu viele oder zu wenige Quellen verwenden. Dieser Artikel gibt einen umfassenden Überblick über Richtwerte, Faustregeln und wichtige Aspekte bei der Quellenauswahl.
Die richtige Quellenanzahl – gibt es einen Standard?
Die Frage nach der exakten Anzahl benötigter Quellen lässt sich nicht pauschal beantworten. Die optimale Menge hängt von verschiedenen Faktoren ab:
- Dem Fachbereich und der Fachkultur
- Dem konkreten Thema und Forschungsgegenstand
- Den Vorgaben der Universität oder des Betreuers
- Dem Umfang der Masterarbeit
Während einige Universitäten konkrete Zahlen vorgeben, betonen andere, dass die Qualität der Quellen wichtiger ist als die reine Quantität. Es geht letztlich darum, alle für das Thema relevanten Quellen zu erfassen und zu verarbeiten.
Richtwerte und Faustregeln
Trotz aller individuellen Unterschiede haben sich einige Richtwerte als Orientierung etabliert:
- Zwei bis drei Quellen pro Textseite gelten als gängige Faustregel
- Bei einer 60-seitigen Masterarbeit entspräche das etwa 120-180 Quellen
- Manche Universitäten nennen als groben Richtwert die doppelte Seitenzahl als Mindestanzahl an Quellen
Diese Tabelle zeigt exemplarisch die ungefähre Quellenanzahl basierend auf dem Umfang der Arbeit:
Seitenzahl | Quellenanzahl (ca. 2-3 pro Seite) |
---|---|
50 Seiten | 100-150 Quellen |
60 Seiten | 120-180 Quellen |
80 Seiten | 160-240 Quellen |
100 Seiten | 200-300 Quellen |
Quellen vs. Verweise – ein wichtiger Unterschied
Bei der Diskussion um die Quellenanzahl ist ein Aspekt besonders wichtig: In einer wissenschaftlichen Arbeit gibt es in der Regel mehr Verweise als tatsächliche Quellen im Literaturverzeichnis. Der Grund: Auf wichtige Quellen wird häufig mehrfach verwiesen.
Ein Beispiel: Eine 80-seitige Masterarbeit kann durchaus 240 Quellenverweise enthalten, die sich jedoch auf 120 unterschiedliche Quellen beziehen. Dies ist völlig normal und sogar wünschenswert, da es zeigt, dass Sie sich intensiv mit den zentralen Werken auseinandergesetzt haben.
Qualität vor Quantität
Wichtiger als die reine Anzahl ist die Qualität der verwendeten Quellen. Hochwertige Quellen für eine Masterarbeit sind:
- Artikel aus Fachzeitschriften (insbesondere peer-reviewed)
- Fachbücher und Monografien
- Dissertationen und andere Masterarbeiten
- Originäre Forschungsergebnisse
Weniger geeignet oder gar nicht zitierfähig sind:
- Wikipedia-Einträge
- Populärwissenschaftliche Texte
- Zeitungsartikel (außer als Forschungsgegenstand)
- Unveröffentlichte Qualifikationsarbeiten
Tipps für die richtige Quellenauswahl
Um die passende Anzahl qualitativ hochwertiger Quellen zu erreichen, sollten Sie:
- Eine systematische Literaturrecherche durchführen
- Die aktuellsten Forschungsergebnisse berücksichtigen
- Die Klassiker des Fachs nicht vergessen
- Mit Ihrem Betreuer Rücksprache halten
- Vorgaben der Universität beachten
Fazit
Die Frage "Wie viele Quellen braucht eine Masterarbeit?" lässt sich nicht mit einer absoluten Zahl beantworten. Als Orientierung können Sie mit zwei bis drei Quellen pro Textseite rechnen. Bei einer durchschnittlichen Masterarbeit von 60-80 Seiten entspricht das etwa 120-240 Quellen.
Entscheidend ist jedoch, dass Ihre Quellen relevant, aktuell und wissenschaftlich fundiert sind. Die Masterarbeit soll den aktuellen Forschungsstand abbilden und eine eigenständige wissenschaftliche Leistung darstellen. Daher ist eine umfassende Literaturrecherche unerlässlich.
Sprechen Sie im Zweifel mit Ihrem Betreuer über seine Erwartungen hinsichtlich der Quellenanzahl und -qualität. So stellen Sie sicher, dass Ihre Masterarbeit allen wissenschaftlichen Anforderungen gerecht wird.